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8 Dinge, über die ihr euch beim Outdoor Growen Gedanken machen solltet

Wenn der Frühling näher rückt, ist Planen angesagt. In diesem Post erklären wir euch, was ihr euch überlegen solltet, bevor ihr mit dem Outdoor Growen beginnt, und wie ihr draußen das Beste aus euren Cannabispflanzen herausholt.

Von Stoney Tark

Standort

Das Outdoor Growen kann monatelange Arbeit sein. Eure Pflanzen werden all diese Zeit am selben Standort bleiben, also solltet ihr letzteren auch mit Bedacht wählen. Berücksichtigt bei der Entscheidung etwa unbedingt den Sonneneinfall, der sich natürlich mit den Jahreszeiten ändert. Ideal ist ein Platz, an dem die Pflanzen sowohl in der Wachstums- als auch in der Blütephase so viel Licht wie möglich bekommen.

Wer auf dem Land lebt, sollte beispielsweise auf hohe Bäume oder Hügel achten, die der Kultur abends das letzte Licht rauben könnten. Gleiches gilt natürlich für hohe Gebäude in der Stadt. Den perfekten Standort zu finden kann euch viel Arbeit ersparen, da ihr die Pflanzen sonst womöglich ständig umstellen müsst. Denn dass diese vor allem in der Blütephase so viel Sonne wie möglich brauchen, damit die Buds gut gedeihen, müssen wir euch vermutlich nicht erklären!

Richtige Sortenwahl

Bei der Wahl der perfekten Sorte sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen: das Klima, in dem ihr lebt, die Sonneneinstrahlung, der Platz, der euch zur Verfügung steht, eure Grow-Fähigkeiten und eure Erfahrung, ob Gerüche problematisch werden können oder nicht … So verlockend es auch sein kann, einfach das derzeit hippste Strain anzubauen – wenn eure Pflanzen zu sehr stinken, zieht das ungewollte Aufmerksamkeit auf sich!

Wenn ihr etwa die (ziemlich geruchsintensiven) Kush-Genetiken anbaut, werdet ihr ohne Geruchskontroll-Systeme nicht auskommen, und die machen Lärm. Ihr werdet also sicher nicht lange warten müssen, bis die Nachbarn oder gar örtlichen Behörden an der Tür klopfen, wenn ihr nicht wirklich abgelegen lebt. Außerdem solltet ihr auch einplanen, wie groß eure Pflanzen werden, wie viele Pflanzen ihr wollt, ob und welche Anbau- bzw. Trainingstechniken ihr verwendet … Am wichtigsten ist aber wie gesagt, wie viel direkte Sonneneinstrahlung die Pflanzen am Ende des Blütezyklus erhalten!

Selbstgemachtes organisches Substrat

Einer der Vorteile am Outdoor Growen ist die Tatsache, dass ihr euer eigenes organisches Substrat herstellen könnt. Wenn ihr mithilfe von nützlichen Mikroorganismen Kompost macht, so ist das nicht nur die beste Starthilfe für eure Pflanzen, sondern trägt auch zur Regeneration des Bodens bei. Wärmstens empfehlen kann ich euch Wurmkompost (Wurmexkremente) oder, wenn ihr früh genug dran seid, damit der Zersetzungsprozess noch voll ablaufen kann, einen eigenen Komposthaufen.

Auch das Drainagevermögen und die Kapillarwirkung des Kulturmediums sind sehr wichtig, da sie entscheiden, wie viele Nährstoffe die Pflanzen nutzen können und wie luftig und wie feucht der Wurzelbereich ist. Wenn ihr Wurmkompost, Fledermausguano und Kompost miteinander mischt, diese Kombi mit Komposttee behandelt, um die mikrobielle Aktivität zu fördern und die Pflanzen zu stärken, und noch Perlit, Vermiculit, Kokosfasern, Kieselgur, Blähton, Biokohle, Sägespäne oder Sägemehl zufügt, so habt ihr beispielsweise eine richtig luftige Kulturgrundlage!

Pflanzen stützen

Im Frühling und im Sommer wachsen Cannabispflanzen richtig viel. Damit sie nach Lust und Laune wachsen und möglichst große Buds bilden können, ohne dass Zweige brechen oder sich gleich die ganze Pflanze umbiegt, solltet ihr sie deshalb besser stützen. Pflanzen, die nicht gestützt werden (Gitter, Bambusrohre etc.), sinken oft früher oder später zu Boden.

Wenn ein Zweig den Boden berührt, kann er zudem leichter von Mehltau oder anderen Erregern befallen werden, die in sauerstoffarmen Umgebungen leben. Was die Anbringung der Bambusrohre angeht, so rate ich euch, diese am Topfrand zu befestigen. So befinden sie sich in sicherem Abstand vom Wurzelbereich, und man kann jede Pflanze einzeln festbinden, sodass sie von Beginn an bestmöglich gestützt ist.

Lichtentzug richtig einsetzen

Wenn ihr die Pflanzen während der Monate, wo es mehr als 12 Sonnenstunden pro Tag gibt, zudeckt, leitet ihr damit die Blüte ein. In Südeuropa ist dieser Lichtentzug von April bis Juni möglich, sodass ihr mehrere Ernten in einem Jahr schaffen könnt.

Ein Polyethylen-Gewächshaus, das man abdecken kann, ist eine tolle Methode, einen 12/12-Lichtzyklus hinzubekommen, ohne die riesigen Pflanzen jeden Tag ins Haus, in die Garage oder in den Schuppen umstellen zu müssen. Und glaubt uns, es lohnt sich, denn wenn man sie richtig einsetzt, kann man mit der Lichtentzugstechnik wirklich unglaubliche Ergebnisse erzielen und immer die heißesten Stunden des Tages, wenn die Sonne am intensivsten ist, nutzen.

Biologische Schädlingsbekämpfung

Es gibt nichts Schlimmeres als festzustellen, dass Schnecken, Nacktschnecken oder Grashüpfer über die Pflanzen hergefallen sind. In Panik zu geraten, weil man bei der Inspektion Insektenschäden entdeckt hat und nicht weiß, wie man die Pflanzen schützen soll, wenn man gerade nicht da ist, ist also ganz normal. Doch denkt daran: Egal, wie wirksam diese auch sein mögen, lasst die Finger von Chemikalien und Pestiziden! Die schaden nämlich nicht nur der Umwelt, sondern auch euren Pflanzen und den Mikroorganismen im Boden.

Greift stattdessen lieber zu anderen Insektenarten, die natürliche Fressfeinde der Schädlinge sind. Habt ihr sie erst einmal in eurer Kultur ausgesetzt, so werden sie die Schädlingspopulation rasch reduzieren und euer Problem damit lösen. Abgesehen davon hassen Schnecken und Nacktschnecken Kupfer; wenn ihr also Kupferringe auf dem Substrat oder am Topfrand anbringt, so schafft ihr eine Barriere, die erstere nicht mehr überqueren werden. Ein gutes Hindernis sind auch zerbrochene, an der Sonne getrocknete und auf dem Boden verstreute Eierschalen.

Autoflowering-Sorten

Ihr habt noch nie Autoflowering-Pflanzen angebaut? Dann habt ihr euch bisher einen tollen Weg entgehen lassen, auch ohne lange Wartezeiten draußen tolle Ernten zu erzielen! Autoflowering Strains haben den großen Vorteil, dass sie nicht von der Photoperiode abhängen, sondern automatisch zu blühen beginnen und trotzdem erstklassige Blüten sowie üppige Ernten liefern.

In Südspanien beispielsweise kann man Autoflowering-Sorten von März bis November anbauen und damit leicht 3 bis 4 Ernten pro Jahr schaffen. Außerdem ist das „Auto"-Angebot mittlerweile richtig breit; wer Cannabis aus medizinischen Gründen nutzt, wird also problemlos auch Autoflowering-Versionen von seinen Lieblings-CBD-Genetiken finden und so im Nullkommanichts und ziemlich mühelos an sein Cannabidiol kommen.

Komposttee

Wenn beim Growen von Komposttee die Rede ist, denkt man meistens an die Blütephase. Tatsächlich fungieren diese organischen „Dünger", da sie sehr reich an Mikroorganismen sind, jedoch auch als perfekte Verjüngungs- und Fruchtbarkeitskur für ausgelaugte Ackerböden. Die Pflanzen gehen nämlich sehr vorteilhafte Symbiosebeziehungen mit den Pilzen und Bakterien im „Tee" ein.

Für die Wachstumsphase sind Komposttees aus Brennnesseln oder Luzerne ein heißer Tipp, da sie viel Stickstoff und wichtige Spurenelemente enthalten. Für die Blütephase solltet ihr hingegen besser phosphor- und kaliumhaltigere Komposttees herstellen. Das ist auch einer der Gründe, warum so viele Grower zu Fledermausguano greifen. Der Komposttee dient dabei nicht nur als Nährstofflieferant, sondern fördert dank des zersetzten Sauerstoffs und Nahrungsquellen wie Melassen auch die Reproduktion von nützlichen aeroben Organismen.

28/05/2019