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So lässt sich mit der Rosin-Technik Cannabiskonzentrat herstellen

„Rosin“ ist das englische Wort für „Kolophonium“ und bezieht sich hier auf Cannabiskonzentrat, das bis zum derzeitigen Erfolg der Rosin-Technik Honey Bee Oil genannt wurde. Die Rosin-Technik hat sich in den letzten zwei Jahren wie ein Lauffeuer verbreitet. Ihr Erfolg in der Cannabis-Community ist auf entscheidende Vorteile zurückzuführen: Es handelt sich um ein anwenderfreundliches und sicheres Extraktionsverfahren ohne Lösungsmittel, mit dem man in kurzer Zeit hochwertige Ergebnisse erzielen kann. Die Technik besteht aus einem mechanischen Prozess, bei dem die harzigen Carbenoide aus cannabischem Pflanzenmaterial mit Hilfe von Hitze und Druck extrahiert werden. Diese einfache Methode ermöglicht es jedem, bei sich zuhause auf die Schnelle qualitativ hochwertige medizinische Produkte herzustellen und das mit einem sehr günstigen und einfachen Zubehör.

Die Rosin-Technik

Benötigte Materialien:

Die mit * gekennzeichneten Materialen sind optional. Mit diesen einfachen Vorbereitungen zur Rosin-Herstellung befinden wir uns schon auf dem besten Weg, eine für einen durchschnittlichen Konsumenten ordentliche Menge zu fabrizieren.

Temperatur, Zeit und Druck!

Wie bei den meisten Extraktionsverfahren kann zu viel Wärme dazu führen, dass das Endprodukt an Qualität verliert. Daher müssen wir sehr vorsichtig vorgehen, um ein gewisses Gleichgewicht zu erlangen. Eine Faustregel für die ideelle Temperatur ist, niemals über 165º Celsius (330º Fahrenheit) zu pressen. Bei niedrigeren Temperaturen, etwa zwischen 115ºC-150ºC (240ºF-302ºF), bleiben mehr Terpene und Carbenoide erhalten, wodurch das Produkt besser schmeckt und wirkt. Dieser Temperaturbereich verschafft uns ein beständigeres Produkt von heller Farbe und bröckeligem Aussehen. Es kann aber passieren, das bei niedrigen Temperaturen kaum Öl austritt, weshalb man ein wenig länger pressen und gleichzeitig den Druck wenn möglich verstärken sollte. Bei höheren Temperaturen, etwa zwischen 150ºC-165ºC (302ºF-330ºF), fällt der Ertrag höher aus, obwohl die Terpene und Carbenoide etwas Schaden davontragen. Das Endprodukt wird bei solchen Temperaturen etwas dunkler und klebriger. Wenn mit höheren Temperaturen gearbeitet wird, sollte man die Presszeit etwas verkürzen. Die Farbe des Rosin hängt auch von der Beschaffenheit des benutzten Pflanzenmaterials ab.

Ab geht's zur Pressung

Denk daran, dass es sich um einen mechanischen Prozess mit verschieden Variablen handelt, also versuche die folgenden Erklärungen nur als eine ungefähre Richtlinie zu verstehen und nimm dir ausreichend Zeit, um für dich selbst herumzuexperimentieren. Die Blütenextraktion funktioniert besser, wenn wir kleinere Mengen verarbeiten, besonders mit dem Glätteeisen. Es gibt aber auch andere Pressverfahren, die es ermöglichen, mehr Pflanzenmaterial pro Durchgang zu verarbeiten. Leider haben die meisten Glätteeisen eine Mindesttemperatur von 150ºC (302ºF), weshalb man mit diesem Gerät nicht mit niedrigeren Temperaturen arbeiten kann. Du kannst versuchen, das Glätteeisen kurz vor der Pressung abzuschalten, aber das Ergebnis kann je nach Gerät variieren, weshalb man etwas herumexperimentieren muss. Bereite zunächst die Blüten vor, indem du alle Stängel entfernst (0,5-0,75 ist eine gute Menge für erste Experimente). Nun nimm ein kleines Stück Backpapier und leg es so in die Knoblauchpresse, dass die Enden des Papiers herausschauen. Jetzt gib die Blüten in die Presse und drücke fest zu. Öffne die Knoblauchpresse und angele die plattgequetschte Blüte heraus, indem du an dem Papier ziehst. Jetzt hast du schon mal eine kleine, runde Scheibe aus zusammengepressten Blüten, mit der du arbeiten kannst. (Dieser Schritt ist nicht zwingend notwendig, du kannst die Blüten auch direkt mit Hitze pressen. Aber dieser Zwischenschritt verschafft dir ein gleichmäßiger verteiltes Material, wodurch auch die Hitzepressung gleichmäßiger verläuft.)

Jetzt nimm ein viereckiges Stück Backpapier zur Hand (8 x 8 cm müssten reichen), falte es in der Mitte und leg die Blütenscheibe mittig in die Falte und platziere dann das Päckchen mittig zwischen den Klemmen des Glätteeisens. Nun musst du einfach pressen, um alles an seinem Platz zu halten, während du die Klemmzwinge um das Glätteeisen spannst und dem angenehmen Knistern lauscht. Normalerweise dauert es 5 bis 15 Sekunden, bis die Extraktion vonstattengeht und das Öl sich löst und in dem Backpapier sammelt.

Wenn du meinst, dass es soweit ist, entferne die Klemmzwinge, wobei du darauf achten musst, dass das Backpapier samt seinem Inhalt nicht verrutscht. Nimm das Päckchen vorsichtig vom Glätteeisen, ohne dich dabei zu verbrennen. Leg es auf eine glatte Oberfläche und öffne das gefaltete Papier. Achte dabei darauf, dass die Blütenscheibe bzw. der „Rosin Chip" nicht verrutscht und in Kontakt mit dem Rosin auf dem Papier kommt. Entferne die Scheibe und lege sie in ein luftdichtes Gefäß für einen späteren Gebrauch. Und da klebt sie am Backpapier, eine glänzend-klebrige, harzige Substanz, dein heißersehntes Endprodukt! Nun kannst du dieses Kolophonium mit einer Rasierklinge oder anderem scharfen Gegenstand abschaben. Falls das Produkt noch nicht fest genug ist, kannst du es vorher ein wenig in den Kühlschrank legen.

Die bereits verwendeten Rosin Chips haben noch viel in sich, sie eignen sich zum Beispiel super dafür, Cannabis-Butter herzustellen.

Extraktion von Haschisch, Blättern und Kief

Mit der oben vorgestellten Technik kann man aus verschiedenen Formen von cannabischem Material Kolophonium gewinnen: aus Blüten bzw. Buds, Blätterresten vom Beschneiden, Haschisch oder Kief (gesiebte Harzkristalle). Für die Arbeit mit einigen dieser Grundmaterialien ist es vielleicht nicht schlecht, sich ein paar Teefilter oder ähnliches zu besorgen. Diese Säckchen schützen das Pflanzenmaterial und verhindern, dass sich Schmutzpartikel einschleichen, die im Endprodukt landen könnten. Du legst einfach das cannabische Material (egal in welcher Form) in den Teebeutel und diesen wiederum in das gefaltete Backpapier. Dann wird wie oben erklärt gepresst. Teebeutel werden in verschiedenen Größen und Siebdichten angeboten. Die Filter mit weniger Mikron sind besser für die Verarbeitung von Kief oder Hasch geeignet, die mit mehr Mikron eignen sind eher für Blüten.

Wie wir bereits angemerkt haben, handelt es sich bei der Rosin-Technik nicht um eine exakte Wissenschaft, sondern um einen mechanischen Prozess, der unterschiedlichen Variablen unterliegt. Deswegen ist es wichtig, zunächst ein paar Probeversuche zu starten, bis du die ideale Temperatur findest. Mit etwas Beharrlichkeit solltest du jedoch ein schmackhaftes, sauberes und hochwertiges Endprodukt erhalten.

Ertrag

Die Erträge variieren bei dieser Technik sehr und hängen auch besonders vom Ausgangsmaterial ab, mit dem wir das Rosin herstellen. Deswegen sollten die folgenden Angaben nur als eine ungefähre Richtlinie verstanden werden.

Schwere Maschinen

Wenn man vorhat, größere Mengen von Kolophonium herzustellen gibt es eine Reihe anderer maschineller Lösungen. Das geht von einfachen T-Shirt-Pressen bis zu schweren industriellen Maschinen mit eingebauter Kontrollschaltung. Im Gegensatz zu einem einfachen Glätteeisen verfügen diese speziell für die Harzextraktion entwickelten Maschinen über eine präzise Temperaturregelung und automatische Kontrollmechanismen.

Darüber hinaus existieren verschiedene Möglichkeiten, sich selbst eine Maschine zusammenzubauen, falls du dich dazu befähigt fühlst und Lust hast, ein wenig zu recherchieren. Es gibt zum Beispiel viele Mitglieder in Grower-Foren, die Handhebelpressen benutzen. Diese stehen stabil auf dem Tisch und man kann größere Mengen in perfekter Rosin-Chip-Form pressen. Wenn du schlau investierst, kannst du im Vergleich zu den auf dem Markt erhältlichen Plug and Play Pressen eine Menge Geld sparen. Diese größeren Gerätschaften erreichen eine unglaubliche Pressstärke von 5-10 Tonnen und mehr. Und wenn wir uns dazu entscheiden, selbst zu basteln, haben wir sogar die Möglichkeit, die Größe der Rosin-Scheiben zu bestimmen und können somit theoretisch mehr Material pro Durchgang pressen. Der hohe Druck von größeren Pressen ermöglicht die spätere Bearbeitung bei niedrigeren Temperaturen mit ziemlich guten Erträgen.

Mehr oder weniger Qualität?

Du wirst merken, dass das Endergebnis besonders von der Beschaffenheit der Blüten bzw. des eingesetzten Materials abhängt. Einige Cannabissorten produzieren mehr Harz als andere. Ein weiterer zu beachtender Faktor ist der Trockenheitsgrad der Blüten, aber wenn du mit einem Material von maximaler Qualität beginnst, wirst du sicherlich mit einem Endprodukt von maximaler Qualität belohnt! Und damit ist noch nicht genug, entgegen einigen Behauptungen kann man mit dieser Methode exzellente Ergebnisse erzielen, wenn man andere cannabische Materialien wie zum Beispiel Haschisch verwendet, was ein neues Licht auf die Rosin-Technik scheinen lässt.

Vorteile der Rosin-Technik gegenüber dem BHO

Das BHO (Butane Honey Oil bzw. Butane Hash Oil) braucht mehrere Tage, um sich vernünftig zu klären. Das benötigte Equipment, um BHO sicher und in großem Stil zu produzieren, sowie in sich geschlossene Systeme sind extrem kostspielig. BHO ohne das entsprechende Zubehör zu produzieren ist gefährlich, da mit sehr flüchtigen und für den Menschen giftigen Substanzen gearbeitet wird. BHO wird bereits auf industrieller Ebene hergestellt, was darauf schließen lässt, dass dieses Extraktionsverfahren sich langfristig durchsetzen wird. Dank der Rosin-Technik kannst du ein Endprodukt erhalten, das in Sachen Potenz und Geschmack problemlos mit BHO in Konkurrenz treten kann. Es ist schnell gemacht und du brauchst nur ein paar einfache Sachen dafür. Da keine weiteren Stoffe im Extraktionsverfahren eingesetzt werden, ist das Ergebnis ein absolut reines Cannabiskonzentrat. Vielleicht ist die Rosin-Herstellung im industriellem Stil momentan noch Zunftsmusik, aber der Cannabissektor entwickelt sich sehr schnell und ich bin mir sicher, dass Fortschritte und Verbesserungen dieses Verfahrens nicht lange auf sich warten lassen werden! Alles in allem scheint es, dass das Rosin kam um zu bleiben, vielleicht nicht ganz so extrem, dass es das „Aussterben von BHO" bewirken wird, wie einige voraussagten, dennoch ist es eine sehr solide Methode für Konsumenten aller Art, die auf sichere Weise Cannabiskonzentrat herstellen möchten. Artikel von Light Addict. Fotos mit freundlicher Genehmigung meiner Freunde: FHconcentrates & Shiggityflip.

05/01/2017