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Septeriose: Finger weg vom Gießen, wenn gelbe Flecken sprießen

Eine Infektion durch die sogenannte Septeriose oder Septoria-Krankheit ist eine typische Gefahr im Hanfanbau, wobei Outdoor-Kulturen häufiger betroffen sind. Es handelt sich um eine Pilzerkrankung, die, meist von den unteren Zweigen aus, die Blätter junger Cannabispflanzen befällt und gelbe, grindartige Flecken auf selbigen verursacht, die bisweilen an Rostflecken erinnern. Die Septeriose führt zwar nur selten zum Tod der Pflanzen, kann den Ertrag einer Kultur aber deutlich beeinträchtigen.

Die Septeriose, die bisweilen auch als Blattdürre oder Septoria-Blattdürre bezeichnet wird, ist eine durch Schlauchpilze verursachte Krankheit , die bei Cannabispflanzen meist beim Outdoor Growen in warmen, feuchten Klimas auftritt. Sie wird durch über 1000 verschiedene Schädlinge ausgelöst, die alle je einen spezifischen Wirt haben. Nur zwei dieser Pilze befallen Cannabis- bzw. Hanfpflanzen: Septoria cannabis und Septoria neocannabina.

Die Symptome treten zuerst auf den unteren Blättern der Pflanze auf. Danach greifen sie während der Wachstumsphase rasch auf die restliche Cannabispflanze über, sodass diese keine biologischen Prozesse vollziehen und, wenn sie nicht richtig behandelt wird, schließlich sogar sterben kann.

Septeriose-Symptome

Zu den Symptomen für einen Septoria-Befall gehören gelbliche Verletzungen mit konzentrischen Kreisen auf der Blattoberfläche, gefolgt von Schäden und Chlorose. Die Flecken können dunkle Ränder und (wie bei einem Pickel) eine nachwachsende Zone in der Mitte aufweisen, doch was sie wirklich einzigartig macht, ist ihre meist einheitliche runde Form. Jeder von ihnen ist der „Herd" einer Spore, die als kleine, dunkle Punkte in der Mitte zu sehen ist.

Die Flecken können austrocknen und aufbrechen, sodass die Blätter aussehen, als hätten sie lauter unregelmäßige Einschussstellen. Bei schweren Infektionen kräuseln sich die Blätter, verwelken und fallen frühzeitig ab, sodass der untere Pflanzenteil schließlich sein ganzes Laub verliert.

Zwar werden, wie gesagt, meist die unteren Blätter von Septeriose befallen, bisweilen tritt die Krankheit jedoch auch während der Blütephase auf den oberen Blättern, auf den Stängeln und auf den Keimblättern von Keimlingen auf.

Voraussetzungen für einen Septoria-Befall

Die Krankheit tritt meistens draußen während der heißesten Sommertage auf, besonders in einer konstant feuchten Umgebung (z. B. einem Garten während einer Regenphase). Septoria kann jedoch, obschon dies seltener der Fall ist, auch durch einen Stickstoffmangel im Substrat verursacht werden.

Die Sporen der Pilze können im Boden überwintern und im Sommer ausbrechen, wenn sie durch genügend Feuchtigkeit und hohe Temperaturen reaktiviert werden. Außerdem werden die Sporen durch den Wind, Regen oder physischen Kontakt zwischen Pflanzen oder Tieren weitergetragen.

Septeriose bekämpfen

- Entfernt sofort vorsichtig alle betroffenen Blätter, um so viele Sporen wie möglich zu beseitigen.

- Besonders dichte Pflanzenteile beschneidet ihr am besten, um für eine bessere Luftzirkulation zu sorgen.

- Es ist wichtig, dass der Grow-Raum gut belüftet wird und sich keine Lufttaschen bilden. Haltet die Luftfeuchtigkeit niedrig, bei maximal 50 %.

- Auch eure Gießtechnik spielt eine entscheidende Rolle, besonders draußen: Das Wasser sollte nicht auf die Blätter fallen, da dies zu viel Feuchtigkeit schafft. Finger weg von Sprinkleranlagen, insbesondere vor dem Sonnenuntergang, und stellt sicher, dass sich auf den Blättern nicht zu viel Wasser ansammelt, das sonst die Sporen anlocken könnte.

- Haltet die Erde unter euren Pflanzen blitzsauber! Sammelt alle Blätter und alles abgestorbene Pflanzenmaterial auf, denn dort könnten die gefürchteten Sporen schlummern und nur auf den richtigen Moment warten, um auszubrechen (Sommer–Herbst).

- Mulch kann einer Verbreitung der Sporen ebenfalls vorbeugen. Haltet die Pflanzen rundum gesund; kranke Pflanzen sind sehr viel anfälliger für Septeriose.

- Schafft mehr Platz zwischen den Pflanzen, um eine Ansteckung der restlichen Kultur zu vermeiden. Die Luft muss gut durchkommen, und die infizierten Pflanzen sollten nicht mit den gesunden in Berührung kommen.

- Ein Weg, einen Befall durch den Pilz zu verhindern, ist, zwischen Anbaustellen zu rotieren oder jedes Jahr einen neuen Ort zu suchen. Falls euch das nicht möglich ist, könnt ihr nach der Ernte alle Spuren von der vorigen Kultur beseitigen, den Boden gut durchhacken und so zumindest an der Oberfläche reinigen.

- Ein Fungizid auf Kupferbasis oder ein Breitband-Fungizid können ebenfalls helfen, die Ausbreitung der Septeriose zu verhindern, sollten aber besser vorbeugend eingesetzt werden. Ähnliches gilt für Niemöl. Niemöl und Wasser trennen sich leicht wieder; ihr braucht eine Pumpsprühflasche, um alle Blätter gleichmäßig besprühen zu können. Behandelt am besten erst nur einen kleinen Teil der Pflanze und wartet ab, wie diese reagiert, bevor ihr sie ganz besprüht.

- Eine effiziente Lösung bieten auch bestimmte Bakterien wie Bacillus Pumilis oder Pilze wie Trichoderma, die dem Boden guttun, falls ihr gerade keinen neuen Kompost mehr zum Ausstreuen habt. Außerdem könnt ihr auch eine Mischung aus ätherischen Ölen, die Zimt, Nelken, Koriander oder Sesam enthält, über entsprechenden Bereichen versprühen. Den Boden mit Komposttee oder einer Natriumbicarbonat-Lösung zu behandeln kann verhindern, dass sich die Sporen dort festsetzen.

- Bislang sind keine Fälle bekannt, in denen Septoria cannabis und Septoria neocannabina durch Hanfsamen übertragen werden. Vorsichtshalter solltet ihr jedoch trotzdem keine Samen von einer infizierten Kultur verwenden.

23/04/2019