Humboldt Seeds
Humboldt

So könnt ihr beim Indoor Growen alle 4 Wochen ernten

Egal, ob ihr für den Eigengebrauch anbaut oder zu kommerziellen Zwecken, so oft wie möglich ernten zu können ist  ein großer Vorteil. Eine traditionelle Indoor-Kultur braucht eine Wachstums- und Blütephase von insgesamt 70–80 Tagen, bevor man ernten kann. In diesem Post erklären wir euch, wie ihr drinnen richtig effizient rotieren und so alle 28 Tage ernten  könnt. Der Einfachheit halber werden wir uns vorstellen, wir arbeiten mit 4 Pflanzen von einer Sorte, die 8 Wochen bis zur Blüte braucht, und bauen sie in 3 getrennten Growboxen an, Box 1, Box 2 und Box 3.

Von Stoney Tark

Vegi-Schrank – Box 1

Die Grundidee hinter dem Vegi-Schrank ist, dass eure Sämlinge oder Klone dort exakt 4 Wochen bei einem Beleuchtungszyklus von 18 Licht- und 6 Dunkelstunden bleiben und nach 28 Tagen entfernt und durch neue Sämlinge oder Klone ersetzt werden, egal, wie groß sie zu diesem Zeitpunkt sind. Ideale Lampen hierfür sind beispielsweise schwächere LEDs, Grow-Leuchtstofflampen mit 6400 K, blau, oder HID-Lampen.

Was die Topfgröße angeht, wollt ihr eure Pflanzen wahrscheinlich in den endgültigen Behältern wachsen lassen. Wenn ihr sie in 22 Liter-Bags zur Blüte bringen wollt, so müsst ihr die Sämlinge oder Klone hineinsetzen und warten, bis sie anwurzeln. Sie bei der Rotation umzutopfen kann ihre Entwicklung verlangsamen, da sie sich erst wieder erholen müssen. Damit die Pflanzen so groß wie möglich werden und nicht nur die Spitze wächst, brauchen sie unbedingt ein reichhaltiges, organisches Substrat, sodass die Wurzeln von Beginn an ein kräftiges, dichtes Netzwerk von Wurzelhaaren bilden und der Pflanze damit ein gutes Fundament liefern.

Die Raumtemperatur sollte bei ca. 24 ºC liegen, die Luftfeuchtigkeit bei etwa 70 %. Um für konstante Umgebungsbedingungen in eurem Veg-Schrank zu sorgen, sind Luftbefeuchter ideal. Diese kleinen Geräte erzeugen eine Art Nebel in der Box, – Frühlingswetter sozusagen – dank dem sich die Pflanzen optimal entwickeln. Die ersten 28 Tage im Leben eines Sämlings sind wirklich entscheidend für die spätere Ernte, also tut alles, was ihr könnt, um die Pflanzen in Sachen Umgebungsbedingungen und Nährstoffen wunschlos glücklich zu machen.

Blüten-Schrank – Box 2 und 3

So, wenn ihr mit dem Vegi-Schrank fertig seid, braucht ihr als nächstes 2 Boxen für die Blütephase. Falls ihr jetzt gerade eine Panikattacke vor den vermeintlichen Ausgaben und der Arbeit bekommt, die dafür fällig sind, so beruhigt euch wieder und denkt daran, ihr braucht lediglich genug Platz für 4 Pflanzen.

Kauft also einfach drei gleich große Boxen und nutzt eine für die Wachstumsphase, die anderen beiden für die Blütephase.

Die Boxen für die Blütephase bauchen nur je eine Grow-Lampe sowie kleine Aktivkohlefilter und Ventilatoren. Für eine kleine Kultur mit 4 Pflanzen sind 100–125 mm TT-Ventilatoren mit Rohren und Aktivkohlefilter perfekt; sie sind nicht nur ein günstiger und schneller Weg, für die ideale Belüftung in der Growbox zu sorgen, sondern kaschieren auch verräterische Gerüche.

Wenn ihr mit den Ventilatoren und Filtern fertig seid, sind die Lampen an der Reihe. Da es hier vor allem um Konstanz geht, solltet ihr unbedingt überall die gleichen Lampen mit der gleichen Leistung verwenden, und zwar deshalb, weil ja alle 28 Tage rotiert wird und die Erträge, Blütenqualität, Aroma- und Harzproduktion trotzdem in beiden Growboxen identisch sein sollten.

Versucht, für eine Raumtemperatur von 24 ºC und eine niedrige Luftfeuchtigkeit (30 %) zu sorgen. Cannabispflanzen gedeihen bei trockener Luft besser und produzieren mehr Terpene und Harz; bei über 40 % Luftfeuchtigkeit hingegen können sich im Grow-Raum Krankheitserreger bilden, die die Pflanzen und deren Blüten befallen. Achtet außerdem unbedingt auf eine gute Luftzirkulation um die Pflanzen herum.

Trockenraum

Der Trockenraum wird sich alle 28 Tage neu mit frisch geernteten Pflanzen füllen. Diese brauchen 14 Tage, bis sie getrocknet sind; die Buds werden also erst zwei Wochen gecurt, bevor sie geraucht werden können. Ein Trockenraum muss nicht größer sein als die Boxen/Räume, die ihr sonst nutzt, aber gut belüftet und geruchsfest sein.

Rotation

Sämlinge oder Klone?

Ob man nun besser mit Sämlingen oder Klonen arbeitet ist Geschmackssache, hat aber auch seine praktischen Gründe. Je nachdem, wo ihr lebt, kommen vielleicht eher reguläre oder feminisierte Samen oder aber Stecklinge für euch in Frage. Sie haben alle ihre Vorteile.

Feminisierte Samen beispielsweise garantieren euch, dass eure 4 Pflanzen immer nur Blüten bilden. Reguläre Samen wiederum sind ein toller Ausgangspunkt, um Klone von den weiblichen Phänotypen, die ihr behalten wollt, zu gewinnen. Klone haben – eine Tatsache, die sich zu wissen lohnt – keine Pfahlwurzel und können, falls nötig, fast direkt zum Blühen gebracht werden. Wenn ihr hingegen mit Sämlingen arbeitet, so dauert es mindestens 3 Wochen, bis die Pflanze eine gute Größe erreicht hat und blühen kann.

Fazit

Das Tolle an dem Rotationsverfahren ist, dass auch Grower, die bislang nur 2-3 Grow-Lampen verwendet haben, es ganz einfach anwenden können. Die Startkosten für die 3 Growboxen mit Abluftlüftern, Aktivkohlefiltern und Oszillationsventilatoren lohnen sich auf jeden Fall, denn wenn ihr erst alle 4 Wochen lang ernten könnt, werdet ihr eure Investitionen nicht nur ganz schnell wieder hereinholen, sondern bekommt eben auch garantiert jeden Monat fertig getrocknete und gecurte Buds!

16/04/2019