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Welche Pilze befallen Marihuana?

Pilze sind einer der schlimmsten Alpträume aller Grower. Die unliebsamen Eindringlinge erscheinen besonders im Herbst und während Regentagen auf der Bildfläche und sind gut und gerne fähig, ganze Kulturen zu zerstören. Glücklicherweise gibt es jedoch Maßnahmen, mit denen ihr diesen Schädlingen vorbeugen könnt, da diese meist mit ganz spezifischen Bedingungen einhergehen (schlechte Belüftung, Hitze, Feuchtigkeit…). In diesem Post stellen wir euch die typischsten Pilze vor, die Cannabispflanzen befallen können, und erklären euch, wie ihr ihnen zuvorkommt bzw. sie bekämpft, falls sie sich bereits in eurer Kultur eingenistet haben.

Zu den Pilzen, die eure Cannabiskultur befallen können, gehören unter anderem Botrytis, Echter und Falscher Mehltau, die Umfallkrankheit, Alternaria oder Fusarium. In diesem Post erklären wir euch, wie ihr sie erkennen und bekämpfen könnt, damit sie euch nicht die Ernte ruinieren, und beginnen mit dem Thema Vorbeugung, da diese in allen Fällen gleich ausfällt. Vorbeugen ist im Marihuanaanbau überhaupt absolut entscheidend!

Wie beugt man beim Marihuanaanbau Pilzbefall vor?

Manchmal gelangen diese mikroskopisch kleinen Organismen jedoch trotz aller Vorsichtsmaßahmen bis zu unseren Cannabispflanzen und nisten sich in ihnen ein. Deshalb beschreiben wir euch im Folgenden einige der typischsten Pilze, die Marihuana befallen können, und erklären euch, wie ihr sie identifizieren und bekämpfen könnt.


Botrytis

Was ist Botrytis?

Dieser schädliche Pilz ist leicht zu erkennen, da er ein Absterben des Pflanzengewebes (Blätter, Buds, Stängel) zur Folge hat, die dann trocken und leblos werden. Er ist einer der schlimmsten Pilze überhaupt, da er sich sehr schnell ausbreitet und die ganze Kultur ruinieren kann, wenn ihr nicht schnell eingreift.

Wie bekämpft man Botrytis?

Echter Mehltau

Was ist Echter Mehltau?

Echter Mehltau ist einer der häufigsten Pilze im Marihuana-Anbau. Er ist leicht zu erkennen, da er eine Art weißen Staub auf der oberen Seite der Blätter verursacht, zunächst in Form kleiner Kreise, die sich dann vergrößern und dichter werden.

Wie bekämpft man Echten Mehltau?

Es ist wichtig, gegen den Mehltau vorzugehen, sobald man erste Anzeichen bemerkt hat, denn wenn der Pilz erst in die Buds vorgedrungen ist, ist die Ernte hin, da die Buds dann nicht mehr für den Konsum geeignet sind. Präventivmaßnahmen: Um einem Befall durch den Pilz vorzubeugen, könnt ihr Produkte biologischen Ursprungs wie Schachtelham oder Propolis verwenden. Ihr könnt euch auch mit einem anderen Pilz namens Trichoderma harzianum behelfen, der ins Substrat muss, das ihr zum Anbau eurer Marihuanapflanzen verwenden wollt. Falls der Echte Mehltau jedoch schon in eure Kultur Einzug gehalten hat, könnt ihr Folgendes versuchen:

Umfallkrankheit oder Damping-off

Was ist die Umfallkrankheit/Damping-off?

Diese Erkrankung wird eigentlich von mehreren Pilzen verursacht, denn „Damping-off", „Umfallkrankheit" oder auch „Wurzelfäule" sind lediglich Sammelbegriffe für den Verfaulungsprozess der Keimlinge. Die Pflanzen sind also in im ersten Lebensstadium betroffen. Der Ausbruch der Erkrankung ist einer Serie von äußeren Bedingungen geschuldet, und zwar in erster Linie zu viel Feuchtigkeit und zu wenig Luftaustausch. Ob die Keimlinge von der Umfallkrankheit befallen sind, ist nicht leicht zu erkennen, da dann meistens der Teil des Stängels zu verfaulen beginnt, der sich am nächsten an der Erde befindet, und der Keimling an dieser Stelle umknickt und stirbt. Das kann sehr schnell gehen, meistens von einem Tag auf den anderen.

Wie bekämpft man Damping-off?

Ihr könnt nichts für die Keimlinge tun, die bereits befallen sind, denn wie soeben angemerkt, ist der Krankheitsverlauf rasant und tödlich. Zudem befindet sich die Pflanze ja im ersten Lebensstadium, wo sie am verletzlichsten ist. Was ihr jedoch sehr wohl tun könnt – genauer gesagt auch solltet! – ist, die infizierten Keimlinge zu entfernen, damit die Krankheit sich nicht ausbreitet. Zur Vorbeugung könnt ihr außerdem auf den Pilzparasit Pythium Oligandrum zurückgreifen, der sich von bestimmten Pilzarten ernährt, und stets sterilisiertes Substrat verwenden.

Falscher Mehltau

Was ist Falscher Mehltau?

Im Gegensatz zu anderen Pilzen wächst Falscher Mehltau innen in der Marihuanapflanze, sodass er erst in fortgeschrittenem Krankheitsverlauf zu sehen ist. Das früheste Symptom von Falschem Mehltau sind weißliche bis gelbliche Flecken von öliger Beschaffenheit auf den Blättern, die oben auf den Blättern einen gelblichen Farbton aufweisen, auf der Unterseite der Blätter hingegen einen gräulichen. Die befallenen Pflanzen verlieren an Kraft, wachsen langsamer, ihre Blätter werden gelb und fallen schließlich ab.

Wie bekämpft man Falschen Mehltau?

Wenn ihr Anzeichen für Falschen Mehltau in eurer Cannabiskultur entdeckt, solltet ihr unbedingt die befallenen Stellen oder sogar die ganzen betroffenen Pflanzen entfernen, damit die restlichen Pflanzen nicht angesteckt werden. Außerdem ist es ratsam, Fungizid in die Nährlösung der Pflanzen zu mischen und alle betroffenen Stellen der Pflanze mit einer Mischung aus Fungizid und Wasser zu besprühen.

Alternaria

Was ist Alternaria?

Alternaria oder Alternaria alternata ist einer der meistverbreiteten Pilzen, die Cannabispflanzen befallen können. Er gehört zu einer Familie von Pilzen (Pleosporaceae), die fast auf der ganzen Welt vorkommt und über 44 verschiedene Arten umfasst, die direkt mit den verschiedenen Zersetzungsprozessen von organischer Materie zusammenhängen. Es gibt auch Alternaria-Arten, die andere Krankheiten verursachen, z. B. das Verfaulen der Wurzeln, und die direkt über das Gewebe der infizierten Pflanzen übertragen werden können. Die sich sehr schnell ausbreitende Pilzgattung kann sowohl für Einzelpflanzen als auch für kleine Kulturen und große Cannabisplantagen zu einem Riesenproblem wachsen.

Wie bekämpft man Alternaria?

Alternaria-Pilze können sehr gefährlich werden, wenn man sie nicht rechtzeitig erkennt und behandelt. Deshalb ist Vorbeugung (wie so oft) die effizienteste Maßnahme. Eine infizierte Pflanze hat kaum Überlebenschancen, selbst wenn man sie mit Fungizid besprüht, deshalb ist es besser, sie direkt zu entfernen. Das mag euch zwar einen Stich versetzen, erspart euch aber wenigstens das Kopfzerbrechen darüber, dass andere Pflanzen angesteckt werden könnten.

Fusarium

Was ist Fusarium?

Bei Fusarium handelt es sich um den wahrscheinlich aggressivsten Pilz überhaupt. Wenn er sich in eurer Kultur einnistet, sind eure Pflanzen relativ sicher dem Tod geweiht. Der Befall kann dabei unterschiedlich ablaufen, denn manche Fusariumarten infizieren das Wurzelsystem, während andere das Leitgewebe befallen. Die Symptome sind klar, insbesondere angesichts ihrer Schnelligkeit: Innerhalb weniger Stunden vertrocknet die Pflanze ganz oder teilweise, als würde sie nicht genug Wasser bekommen.

Wie bekämpft man Fusarium?

Wenn eine Pflanze von dieser Art von Pilz befallen ist, gibt es leider wenig Hoffnung, das Problem in den Griff zu bekommen, da es keine hundertprozentig effizienten Behandlungen gibt. Deshalb ist Vorbeugung die beste Maßnahme. Abgesehen davon könnt ihr auch auf natürliche Mittel wie Mykorrhizen setzen. Diese Pilz-Wurzel-Symbiose fungiert wie eine Art Schutzschild, das die Wurzeln vor Pilzbefall schützt und den Pflanzen Kraft gibt.

Pythium

Was ist Pythium?

Pythium ist ein falscher Pilz. Er ist einer der gefährlichsten „Erreger" und fordert in der ersten Anbauzeit hohe Opferzahlen: Man findet etliche Keimlinge vor, deren Stängel durch sein Wirken umgeknickt ist. Wie gesagt handelt es sich genau genommen nicht um einen Pilz (obwohl er so klassifiziert wird), sondern um mehrere Arten von Oomozyten, Parasiten von Algen oder kleinen Wassertieren (in den einfacheren Formen) sowie von Landpflanzen (in den komplexeren). Die Organismen leben deshalb sowohl im Gießwasser als auch im Boden und kommen besonders häufig in Gewächshäusern vor, wo sie günstige Bedingungen für eine schnelle Vermehrung vorfinden.

Wie bekämpft man Pythium?

Sterilisiertes Substrat zu verwenden ist der beste Weg, einen Befall zu verhindern. Ihr könnt jedoch auch zu Mykorrhizen greifen und aufpassen, dass sich keine Pfützen im Substrat bilden bzw. es nicht zu feucht wird.

27/10/2017