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Wurmhumus und ökologische Landwirtschaft

Wenn ihr euch für ökologische Anbaumethoden interessiert, ist der Begriff „Wurmhumus“ euch sicher schon oft untergekommen. Es handelt sich dabei um das organische Material, das nach der Verdauung der Erde durch die Würmer übrig bleibt – also um ein Abfallprodukt voller Vorteile für den Gartenbau. In diesem Post erklären wir euch genauer, was ihr euch unter dem Wurmhumus vorstellen müsst und wie ihr ihn für den Cannabisanbau nutzen könnt.

Von Stoney Tark 

Was ist Wurmhumus?

Würmer regenerieren den Boden auf ökologische Weise: Sie fressen sich durch ihn hindurch, verdauen ihn und scheiden ihn wieder aus, und diese Exkremente stecken voller langsam freigesetzter Nährstoffe – ein Abfallprodukt, das Gold wert ist für die Pflanzen! Mit einer Wurmfarm/einem Wurmkomposter könnt ihr Würmer züchten, sie mit Essensresten und anderen organischen Stoffen füttern und so an den begehrten Humus kommen. So eine Farm ist sogar relativ einfach selbst herzustellen und immer munter am Produzieren, sofern der Boden schön feucht bleibt.

Achtet dabei aber darauf, dass ihr nicht zu stark gießt, um Bakterienbefall oder andere Probleme zu umgehen.

Nährstoffgehalt von Wurmhumus

Aufgrund seiner feinen, weichen Konsistenz mischen viele Grower den Wurmhumus mit Kokosfasern, Perlit, Kieselgur, Kompost und anderen organischen Zusätzen. Das hat einen großen Vorteil, und zwar einen sehr hohen Nährwert, dank dem eure Marihuanapflanzen ohne jederlei Mängelerscheinungen gedeihen werden. 

Wurmhumus enthält so viele Spurenelemente, dass er sogar „unterernährten" Pflanzen wieder auf die Beine hilft. Zudem haben organische Anbaumethoden eine ca. 72 h anhaltende Pufferwirkung, wodurch der Wurmhumus für die Pflanzen sehr leicht zu verdauen ist.

Nützliche Bakterien

Wurmhumus mit eurem Substrat zu vermischen, egal ob direkt oder als Komposttee, hat zudem auch den Vorteil, dass er euch zu nützlichen Bakterienarten verhilft: Wurmhumus enthält viele aerobe Bakterien, die sich sofort um die Wurzeln gruppieren und so das Versorgungsnetz im Boden verbessern werden.

Wer auf Mikroben und Tees lieber verzichtet, kann sich mit dem Wurmhumus also eine gesunde Bakterienkolonie sichern, genau wie Mutter Natur es vorgesehen hat.

Wurmtee

Wenn von Komposttee die Rede ist, denkt man meistens an Fledermausguano-Tee oder spezielles Tees für die Blütephase, weil die Pflanze in diesem Zeitraum einen großen Phosphor-, Kalium- und Kohlenhydratbedarf hat.

Komposttee auf Wurmhumus-Basis erhöht die ursprüngliche Mikrobenpopulation im Boden um ein Tausendfaches. Zudem sichert ihr eurem Substrat jedes Mal, wenn ihr es mit Wurmtee gießt, eine ausgewogene Zufuhr an Mikro- und Makronährstoffen.

Wurmtee ist besonders in den frühen Lebensstadien der Cannabispflanze zu empfehlen, verhilft dieser, wenn er auf die Blätter aufgesprüht wird, aber auch generell zu mehr Kraft und einem besseren Aussehen. Herstellen könnt ihr ihn folgenderweise:

  1. Füllt ein Tuch oder ein paar Strümpfe mit Wurmhumus.
  2. Legt diesen „Wickel" in einen Behälter mit Wasser und lasst ihn ziehen.
  3. Gebt einen Sprudelstein hinein und schaltet ihn an, damit Sauerstoff ins Wasser kommt.
  4. Nach ungefähr 24 h sollte sich eine schaumige Schicht auf dem Wasser gebildet haben.
  5. Schöpft den Schaum ab und wendet den Wurmtee direkt auf dem Substrat oder als Spray auf den Blättern an.

Perfekter Substrat-Zusatz

Ein weiterer Vorteil von Wurmhumus ist, dass er nicht allzu teuer und in den meisten Garten-Centern oder Growshops erhältlich ist.

Außerdem ist er leicht anzuwenden. Ihr könnt ihn beispielsweise mit Kokosfasern und anderen Substrat-Zutaten mischen, Komposttee herstellen oder ihn direkt auf die Substratoberfläche geben. So eine frische Schicht Wurmkompost in euren Blumentöpfen hält eure Pflanzen während ihres ganzen Lebenszyklus gesund, voller Energie und intensiv grün.

Wenn ihr Wurmhumus auf das Substrat gebt und ansonsten nur mit Wasser gießt, stärkt ihr euer Kulturmedium und sorgt gegen jegliche Nährstoffmängel vor. Ihr werdet schon nach wenigen Tagen deutliche Unterschiede bemerken.

Große Vorteile hat Wurmhumus jedoch auch aus regenerativen und ökologischen Gesichtspunkten, denn wenn man während und nach dem Anbauzyklus Wurmkompost nutzt, erhöht dies die Fruchtbarkeit des Bodens enorm, sodass man Substrate recyceln und Dünger sparen kann.

Nachteile von Wurmhumus

Bis eine Wurmfarm genügend Wurmhumus für eine Kultur abwirft, kann es manchmal ziemlich dauern. Das Endprodukt ist zwar wirklich hochwertig und nährstoffreich, den langsamen Produktionsrhythmus sollte man aber wirklich bedenken.

Ein weiterer Faktor, den ihr im Voraus berücksichtigen solltet, ist, dass der Wurmhumus angesichts seiner schwarzen Farbe viel Wärme absorbiert und deshalb auch sehr schnell austrocknet, wenn er in Outdoor-Kulturen verwendet wird. Mit einer Schicht Kokosfasern obenauf könnt ihr dies jedoch verhindern.

Ebenfalls achten solltet ihr auf die Wassersättigung des Humus, um nützlichen Bakterien und Pilzen das Handwerk nicht zu erschweren. Natürlich sind auch gewisse Trockenzeiten wichtig, aber denkt dabei bitte immer an die Bedürfnisse besagter Mikroorganismen. Ein ideales Maß an Feuchtigkeit und Luft könnt ihr euren Pflanzen sichern, indem ihr den Humus z. B. mit anderen Substraten wie Kokosfasern, Vermiculit und Perlit mischt.

Wenn ihr statt eurem normalen Substrat ganz auf Wurmhumus ausweicht, solltet ihr berücksichtigen, dass dieser aufgrund seiner spröden Konsistenz eine sehr hohe Wasserspeicherfähigkeit hat und die Töpfe deshalb nach dem Gießen wirklich sehr schwer sein können. Gießt also lieber weniger oft, damit eure Töpfe nicht übersättigt werden.

Tipps zur Verwendung von Wurmhumus

30/07/2019